Hanf

Hanf (Cannabis) zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und ist für sein gigantisches Wachstum bekannt. Hanf ist äußerst reiß-, verschleiß- und nassfest und wirkt wärmeregulierend, d.h. wärmend, wenn es kalt ist, und kühlend, wenn es warm ist. Hanf benötigt weder Pestizide noch Herbizide und kommt im gemäßigtem Klima auch ohne Bewässerung aus. Hanf ist somit von Haus aus bio.

Eigenschaften von Hanf

Hanffasern verfügen über folgende Eigenschaften und Vorteile:

  • reißfest
  • verschleiß- und nassfest
  • schmutzabweisend und geruchsneutralisierend, wodurch die Kleidung im Vergleich zu Baumwolle länger getragen werden kann
  • thermoregulierend, d.h. kühlend, wenn es warm ist, und wärmend, wenn es kalt ist
  • Schutz vor UV - Strahlung, der je nach Webdichte bis zu 90% betragen kann.

Die thermoregulierende Wirkung beruht auf der Fähigkeit, schnell Feuchtigkeit auf- und abgeben zu können. Kleidung aus Hanf ist besonders für Allergiker geeignet, da Hanffasern unempfindlich gegen Bakterien und Pilze sind.

Wissenswertes über Hanf

Hanf zählt zu den ältesten Textilfasern der Welt und ist vor allem durch sein schnelles Wachstum und seine hervorragende Ökobilanz berühmt. Der Hanf stammt ursprünglich aus Zentralasien und gehört dort auch heute noch zur "Leitkultur" wie man in den Erzählungen von Tschingis Aitmatow nachlesen kann.

Er wurde vom Menschen in alle Welt verbreitet. Seine Verwendung als Textilfaser in allen eurasischen Hochkulturen ist durch Grabfunde nachgewiesen. Schon die alten Ägypter, Römer und Griechen verwendeten Hanf. Im Mittelalter war Hanf neben Leinen und Wolle die dominierende Textilfaser.

Hanf wurde aufgrund seiner hervorragenden Reißfestigkeit und seiner Beständigkeit gegen Salzwasser auch für die Herstellung von Tauen und Segeln genutzt.  Indirekt bekannt ist Hanf auch aus dem Logo der Firma Levis, die 1873 vom nach San Francisco ausgewanderte fränkische Schneider Levi Strauss gegründet wurde. Es zeigt zwei Pferde, die versuchen eine Hose auseinanderzuziehen. Wenn überhaupt, dann ist nur Hanf in der Lage, diese Kräfte aufzunehmen.

Hanf wurde ähnlich wie Leinen zuerst durch billige Baumwolle und später auch durch billige Kunstfasern verdrängt und erfährt erst seit den 90iger Jahren eine gewisse Renaissance.

Anbau und Verarbeitung von Hanf

Die Verarbeitung der Hanffasern ist der von Leinen / Flachs sehr ähnlich und durchläuft praktisch die gleichen Stadien:

  • Trocknen und Rösten- Nach der Ernte wurden die Pflanzen auf dem Feld über mehrere Wochen der Witterung ausgesetzt, um den Pflanzenleim, der die Fasern umschließt, zu lösen und zu verrotten. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wurden die Hanfpflanzen auch alternativ in Wasserbecken gewässert und getrocknet.
  • Brechen- Bei diesem Arbeitsvorgang werden die Stängel gebrochen, um die hölzernen Bestandteile der Stängel aufzubrechen und zu entfernen.
  • Schwingen- Mit dem Schwingen werden die letzten mechanischen Beimischungen aus der Hanffaser ausgekämmt.
  • Spinnen- Hanf wird ganz ähnlich wie andere Naturfasern versponnen, wobei die Fasern zusammengedreht werden, bis lange durchgehende Fäden entstehen. Das Spinnen erfolgt oft direkt, ohne jegliche Vorbehandlung der Faser.  Es gibt jedoch auch verschiedene Behandlungsverfahren, um die Weichheit und Elastizität der Faser zu erhöhen.

Hervorragende Ökobilanz von Hanf

Im 1758 erschienen Buch "Traité du chanvre" oder auf Deutsch "Abhandlung vom Hanfe" (nachzulesen bei Google Books) heißt es sinngemäß, dass es "... keine Pflanze gäbe, die dem Menschen mehr nützen würde als diese".

Hanf kommt mit wenig Wasser aus, wächst extrem schnell und unterdrückt auf diese Weise Unkraut. Hanf kann pro Fläche und Zeiteinheit ca. 4 - 5 mal so viel Zellulose für die Papierproduktion liefern wie ein herkömmlicher Wald.

Darüberhinaus hat Hanf praktisch keine natürlichen Feinde, sodass der Hanfanbau komplett ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden erfolgen kann. Als Zwischenfrucht angebaut sorgt Hanf durch die Bodenlockerung für bis zu 10% höhere Erträge in den Folgejahren. In der EU gibt es ca. 40 zum Anbau zugelassene Hanfsorten, d.h. Sorten mit geringem THC Gehalt bei hohen Fasererträgen.

Textilen aus Hanf verfügen, außer den oben beschriebenen Vorzügen, auch noch über eine lange Nutzungsdauer. Hanf kann rein oder als Mischung mit anderen Materialien wie Baumwolle verarbeitet werden.


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Hanf (Cannabis) zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und ist für sein gigantisches Wachstum bekannt. Hanf ist äußerst reiß-, verschleiß- und nassfest und wirkt wärmeregulierend, d.h. wärmend, wenn es kalt ist, und kühlend, wenn es warm ist. Hanf benötigt weder Pestizide noch Herbizide und kommt im gemäßigtem Klima auch ohne Bewässerung aus. Hanf ist somit von Haus aus bio.

Eigenschaften von Hanf

Hanffasern verfügen über folgende Eigenschaften und Vorteile:

  • reißfest
  • verschleiß- und nassfest
  • schmutzabweisend und geruchsneutralisierend, wodurch die Kleidung im Vergleich zu Baumwolle länger getragen werden kann
  • thermoregulierend, d.h. kühlend, wenn es warm ist, und wärmend, wenn es kalt ist
  • Schutz vor UV - Strahlung, der je nach Webdichte bis zu 90% betragen kann.

Die thermoregulierende Wirkung beruht auf der Fähigkeit, schnell Feuchtigkeit auf- und abgeben zu können. Kleidung aus Hanf ist besonders für Allergiker geeignet, da Hanffasern unempfindlich gegen Bakterien und Pilze sind.

Wissenswertes über Hanf

Hanf zählt zu den ältesten Textilfasern der Welt und ist vor allem durch sein schnelles Wachstum und seine hervorragende Ökobilanz berühmt. Der Hanf stammt ursprünglich aus Zentralasien und gehört dort auch heute noch zur "Leitkultur" wie man in den Erzählungen von Tschingis Aitmatow nachlesen kann.

Er wurde vom Menschen in alle Welt verbreitet. Seine Verwendung als Textilfaser in allen eurasischen Hochkulturen ist durch Grabfunde nachgewiesen. Schon die alten Ägypter, Römer und Griechen verwendeten Hanf. Im Mittelalter war Hanf neben Leinen und Wolle die dominierende Textilfaser.

Hanf wurde aufgrund seiner hervorragenden Reißfestigkeit und seiner Beständigkeit gegen Salzwasser auch für die Herstellung von Tauen und Segeln genutzt.  Indirekt bekannt ist Hanf auch aus dem Logo der Firma Levis, die 1873 vom nach San Francisco ausgewanderte fränkische Schneider Levi Strauss gegründet wurde. Es zeigt zwei Pferde, die versuchen eine Hose auseinanderzuziehen. Wenn überhaupt, dann ist nur Hanf in der Lage, diese Kräfte aufzunehmen.

Hanf wurde ähnlich wie Leinen zuerst durch billige Baumwolle und später auch durch billige Kunstfasern verdrängt und erfährt erst seit den 90iger Jahren eine gewisse Renaissance.

Anbau und Verarbeitung von Hanf

Die Verarbeitung der Hanffasern ist der von Leinen / Flachs sehr ähnlich und durchläuft praktisch die gleichen Stadien:

  • Trocknen und Rösten- Nach der Ernte wurden die Pflanzen auf dem Feld über mehrere Wochen der Witterung ausgesetzt, um den Pflanzenleim, der die Fasern umschließt, zu lösen und zu verrotten. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wurden die Hanfpflanzen auch alternativ in Wasserbecken gewässert und getrocknet.
  • Brechen- Bei diesem Arbeitsvorgang werden die Stängel gebrochen, um die hölzernen Bestandteile der Stängel aufzubrechen und zu entfernen.
  • Schwingen- Mit dem Schwingen werden die letzten mechanischen Beimischungen aus der Hanffaser ausgekämmt.
  • Spinnen- Hanf wird ganz ähnlich wie andere Naturfasern versponnen, wobei die Fasern zusammengedreht werden, bis lange durchgehende Fäden entstehen. Das Spinnen erfolgt oft direkt, ohne jegliche Vorbehandlung der Faser.  Es gibt jedoch auch verschiedene Behandlungsverfahren, um die Weichheit und Elastizität der Faser zu erhöhen.

Hervorragende Ökobilanz von Hanf

Im 1758 erschienen Buch "Traité du chanvre" oder auf Deutsch "Abhandlung vom Hanfe" (nachzulesen bei Google Books) heißt es sinngemäß, dass es "... keine Pflanze gäbe, die dem Menschen mehr nützen würde als diese".

Hanf kommt mit wenig Wasser aus, wächst extrem schnell und unterdrückt auf diese Weise Unkraut. Hanf kann pro Fläche und Zeiteinheit ca. 4 - 5 mal so viel Zellulose für die Papierproduktion liefern wie ein herkömmlicher Wald.

Darüberhinaus hat Hanf praktisch keine natürlichen Feinde, sodass der Hanfanbau komplett ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden erfolgen kann. Als Zwischenfrucht angebaut sorgt Hanf durch die Bodenlockerung für bis zu 10% höhere Erträge in den Folgejahren. In der EU gibt es ca. 40 zum Anbau zugelassene Hanfsorten, d.h. Sorten mit geringem THC Gehalt bei hohen Fasererträgen.

Textilen aus Hanf verfügen, außer den oben beschriebenen Vorzügen, auch noch über eine lange Nutzungsdauer. Hanf kann rein oder als Mischung mit anderen Materialien wie Baumwolle verarbeitet werden.