Ähnliche Artikel
Frage zum Artikel
Die Baumwolle ist eine sehr alte Kulturpflanze. Sie ist weich, angenehm auf der Haut und warm. Unsere Lieferanten verwenden Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) auch Bio - Baumwolle oder Organic Cotton genannt. Bio - Baumwolle kommt ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Dünger aus. Das Saatgut wird nicht gentechnisch verändert.
Baumwolle ist nicht von ungefähr die am weitesten verbreitete Textilfaser überhaupt. Sie verfügt über folgende Eigenschaften und Vorteile:
Außerdem ruft Baumwolle praktisch nie allergische Reaktionen hervor.
Die Baumwollpflanze zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und wurde beinahe zeitgleich in verschiedenen Regionen domestiziert (nördliche Anden, südliches Afrika, Zentralasien, Südostasien). Die ältesten Funde in Indien konnten auf 6000 v. Chr. datieren werden. Wenn man sich die Weiten Zentralasiens vorstellt, bekommt man auch einen Bezug zur Namensgebung, denn Baumwolle heißt Baumwolle, weil sich ihre Samen über große Distanzen ausbereiten können wie die Samen der Bäume. Die Baumwolle hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und "hält" derzeit einen Marktanteil von ca. 40% Faseranteil an der weltweit hergestellten Kleidung. Die größten Produzenten der Welt sind: China, Indien, USA, Pakistan, Brasilien, Usbekistan, Australien, Türkei, Griechenland und Mexiko. Nur 1 % der weltweit produzierten Baumwolle ist Bio-Baumwolle, d.h. Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) von denen wiederum 75% aus Indien kommen.
Die Baumwolle wächst nur auf Böden, die mindestens 150 - 180 Tage im Jahr frostfrei sind und keimt nur bei Temperaturen über 15°C. Die Baumwollpflanze braucht mehrere Monate bis zur Erntereife, reift unregelmäßig und muss mehrfach geerntete werden. Die Verarbeitung erfolgt in folgenden Stufen:
Die Unterschiede zwischen konventioneller Baumwolle und Bio-Baumwolle beginnen schon beim Saatgut. Mehr als 70% des konventionellen Saatgutes sind gentechnische modifiziert. Für Bio-Baumwolle wird nicht gentechnisch modifiziertes Saatgut verwendet.
Konventionelle Baumwolle wird mit Pestiziden und Insektiziden behandelt, wobei die eingesetzten Mengen exorbitant sind. So entfallen 22,5% der weltweiten Produktion von Insektiziden von ca. 15% aller weltweit produzierten Pestizide auf den Baumwollanbau. Beim Bio-Anbau setzt man auf Mischkulturen und Fruchtfolgen und versucht, Schädlinge mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen.
Vor der maschinellen Ernte müssen beim konventionellen Anbau Entlaubungsmittel gesprüht werden, Bio-Baumwolle wird von Hand gesammelt, was neben der Vermeidung chemischer Belastungen auch einen Qualitätsvorsprung für die Weiterverarbeitung bedeutet.
Außerdem können die dabei gewonnenen Samen beim Bio-Anbau für die nächste Saison verwendet werden (beim konventionellen Anbau nicht möglich). Bio-Baumwolle wird von Kleinbauern angebaut. Sicher ist der Anbau von Bio-Baumwolle weniger effizient und sicher kann nicht der gesamte Anbauprozess auf Bio-Baumwolle umgestellt werden. Trotzdem ist der Anbau von Bio-Baumwolle ein Schritt in die richtige Richtung - hin zu einem natürlichen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
(Mehr zum Thema: Simone Preuss, 2021, "Diskussion: Können gängige Baumwoll-Mythen widerlegt werden?" in fashionunited.de)
Leinen, auch Flachs genannt, ist eine alte Kulturpflanze, die im 19. Jahrhundert fast vollständig durch Baumwolle verdrängt wurde und erst seit kurzem als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung gewinnt. Leinen ist leicht, reiß- und verschleißfest, schmutzabweisend und fühlt sich kühl auf der Haut an. Unsere Lieferanten verwenden Leinen ohne Einsatz von chemischen Pestiziden, Dünger und Gentechnik, sogenannten Bio - Leinen.
Leinen oder Flachs galt im Mittelalter als der Rohstoff für Textilien. Er verfügt über folgende Eigenschaften:
Bedingt durch die Fähigkeit, schnell Luftfeuchtigkeit auf- und abgeben zu können, wirkt Leinen kühlend und wärmend zugleich und wird deshalb gern für Sommerbekleidung eingesetzt.
Flachsfasern sind die ältesten für das Anfertigen von Kleidung verwendeten Naturfasern der Welt. Neben Wolle war Leinen von der Antike bis ins Mittelalter das Material für Kleidung. Am Ende des 18.Jahrhunderts waren 78% der verarbeiteten Fasern aus Wolle und 18% aus Flachs. Im 19. Jahrhundert wurde Leinen durch die preiswertere Baumwolle verdrängt, gewinnt aber in letzter Zeit wieder Bedeutung als Ökofaser. Sein Anteil am weltweiten Faseraufkommen liegt derzeit bei rund zwei Prozent mit Hauptanbaugebieten in China, Frankreich und Belgien sowie Russland und Weißrussland.
Gewonnen werden bei der Leinenherstellung die Elementarfasern in den Stängeln der Flachspflanzen. Der Pflanzenstängel enthält neben den Fasern auch noch Holz und Kittsubstanzen, weshalb die Verarbeitung aufwendig ist. Sie umfasst im Wesentlichen folgende Schritte (hier traditionelle Verarbeitung / heute mechanisiert):
Flachs kann ohne Chemikalieneinsatz wie Pestizide und Herbizide angebaut werden und ist neben Hanf die einzige lokale Naturfaser, die praktisch aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) stammt, auch wenn dies nicht extra ausgewiesen ist. Aufgrund der vielen Arbeitsschritte ist Leinen trotz Mechanisierung auch heute noch deutlich aufwendiger in der Herstellung als Baumwolle.