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Hanf (Cannabis) zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und ist für sein gigantisches Wachstum bekannt. Hanf ist äußerst reiß-, verschleiß- und nassfest und wirkt wärmeregulierend, d.h. wärmend, wenn es kalt ist, und kühlend, wenn es warm ist. Hanf benötigt weder Pestizide noch Herbizide und kommt im gemäßigtem Klima auch ohne Bewässerung aus. Hanf ist somit von Haus aus bio.
Hanffasern verfügen über folgende Eigenschaften und Vorteile:
Die thermoregulierende Wirkung beruht auf der Fähigkeit, schnell Feuchtigkeit auf- und abgeben zu können. Kleidung aus Hanf ist besonders für Allergiker geeignet, da Hanffasern unempfindlich gegen Bakterien und Pilze sind.
Hanf zählt zu den ältesten Textilfasern der Welt und ist vor allem durch sein schnelles Wachstum und seine hervorragende Ökobilanz berühmt. Der Hanf stammt ursprünglich aus Zentralasien und gehört dort auch heute noch zur "Leitkultur" wie man in den Erzählungen von Tschingis Aitmatow nachlesen kann.
Er wurde vom Menschen in alle Welt verbreitet. Seine Verwendung als Textilfaser in allen eurasischen Hochkulturen ist durch Grabfunde nachgewiesen. Schon die alten Ägypter, Römer und Griechen verwendeten Hanf. Im Mittelalter war Hanf neben Leinen und Wolle die dominierende Textilfaser.
Hanf wurde aufgrund seiner hervorragenden Reißfestigkeit und seiner Beständigkeit gegen Salzwasser auch für die Herstellung von Tauen und Segeln genutzt. Indirekt bekannt ist Hanf auch aus dem Logo der Firma Levis, die 1873 vom nach San Francisco ausgewanderte fränkische Schneider Levi Strauss gegründet wurde. Es zeigt zwei Pferde, die versuchen eine Hose auseinanderzuziehen. Wenn überhaupt, dann ist nur Hanf in der Lage, diese Kräfte aufzunehmen.
Hanf wurde ähnlich wie Leinen zuerst durch billige Baumwolle und später auch durch billige Kunstfasern verdrängt und erfährt erst seit den 90iger Jahren eine gewisse Renaissance.
Die Verarbeitung der Hanffasern ist der von Leinen / Flachs sehr ähnlich und durchläuft praktisch die gleichen Stadien:
Im 1758 erschienen Buch "Traité du chanvre" oder auf Deutsch "Abhandlung vom Hanfe" (nachzulesen bei Google Books) heißt es sinngemäß, dass es "... keine Pflanze gäbe, die dem Menschen mehr nützen würde als diese".
Hanf kommt mit wenig Wasser aus, wächst extrem schnell und unterdrückt auf diese Weise Unkraut. Hanf kann pro Fläche und Zeiteinheit ca. 4 - 5 mal so viel Zellulose für die Papierproduktion liefern wie ein herkömmlicher Wald.
Darüberhinaus hat Hanf praktisch keine natürlichen Feinde, sodass der Hanfanbau komplett ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden erfolgen kann. Als Zwischenfrucht angebaut sorgt Hanf durch die Bodenlockerung für bis zu 10% höhere Erträge in den Folgejahren. In der EU gibt es ca. 40 zum Anbau zugelassene Hanfsorten, d.h. Sorten mit geringem THC Gehalt bei hohen Fasererträgen.
Textilen aus Hanf verfügen, außer den oben beschriebenen Vorzügen, auch noch über eine lange Nutzungsdauer. Hanf kann rein oder als Mischung mit anderen Materialien wie Baumwolle verarbeitet werden.
Dieses Siegel steht für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Siegelinhaber ist die niederländische Stiftung Fair Wear Foundation (FWF). Über 100 Textilunternehmen sind Mitglied. Die Organisation ist in 15 Produktionsländern in Europa, Asien und Afrika aktiv. Schwerpunkt ist ganz klar der Herstellungsprozess mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern. Dies ist der wichtigste Standard für faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie.
Die Fair Wear Foundation (FWF) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie einsetzt. Gegründet wurde sie im Jahr 1999 als Initiative von Unternehmen, Gewerkschaften und NGOs.
Ziel der Fair Wear Foundation ist laut eigenen Angaben "eine Welt, in der Arbeiter in der Bekleidungsindustrie ihre Rechte auf sichere, würdige und angemessen bezahlte Beschäftigung verwirklicht sehen."
Zum Erreichen dieses Ziels setzt FWF auf fünf verschiedene Gruppen
Die Fair Wear Foundation hat eine Theory of Change entwickelt, mit deren Hilfe sich die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen entlang der Lieferkette verbesseren sollen. Diese Theorie beruht auf einen sozialen Dialog mit ganz ähnlichen Elementen wie sie aus entwickelten Industrieländern bekannt sind.
Besonders wichtig sind die Fair Wear Foundation Mitgliedslabels, welche die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen entlang ihrer Wertschöpfungskette verbessern sollen. Die Mitgliedslabels werden vom FWF auditiert und entsprechend dem erreichten Fortschritt in drei Kategorien eingeteilt: Leader, Good, Needs improvement. Zweifellos auch zum Zwecke der Eigenwerbung der Labels bei ihren Kundinnen und Kunden.
Davon verspricht sich die Organisation eine Beispielwirkung und Verbreiterung ihrer Bewegung, was aufzugehen scheint. Immerhin hat sich die Mitgliederanzahl von 2017 (als wir diesen Text erstmalig bearbeitet haben) bis 2024 um ein gutes Viertel auf nunmehr 107 Mitglieder erhöht.
Die Fair Wear Foundation (FWF) führt auch regelmäßige Überprüfungen der Produktionsstandorte durch, um sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen den internationalen Arbeitsstandards entsprechen und bietet viele interessante Tools und Abfragemöglichkeiten auf ihrer Webseite.
Weiterführender Link: https://www.fairwear.org