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Kautschuk ist ein gummiartiger Stoff im Milchsaft (Latex) verschiedener Kautschukpflanzen. Das Wort Kautschuk hat seine Wurzeln im Ausdruck "caa ochu", was in einer indigene Sprache Perus soviel wie "Baum" und "Träne" also "Tränen des Baumes" bedeutet. Der Latex des Kautschukbaums wird wie verschiedene andere Stoffe durch Einschneiden der Rinde eines Baumes, in diesem Falle des Kautschukbaums, gewonnen. Naturkautschuk ist für sein Elastizität und Widerstandsfähigkeit bekannt. Die wichtigsten Produzentenstaaten befinden sich heute in Asien.
Kork wird aus der Rinde von Korkeichen gewonnen, die im Süden Europas - besonders in Portugal - beheimatet sind. Das Abtrennen der Rinde schadet den Korkeichen nicht, die während ihrer Lebensdauer von über 200 Jahren ca. 15 Mal geerntet werden können. Kork ist wasserabweisend, reiß-/ abriebfest, federleicht und elastisch. Man bezeichnet Kork auch als das vegane Leder.
Hanf (Cannabis) zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und ist für sein gigantisches Wachstum bekannt. Hanf ist äußerst reiß-, verschleiß- und nassfest und wirkt wärmeregulierend, d.h. wärmend, wenn es kalt ist, und kühlend, wenn es warm ist. Hanf benötigt weder Pestizide noch Herbizide und kommt im gemäßigtem Klima auch ohne Bewässerung aus. Hanf ist somit von Haus aus bio.
Hanffasern verfügen über folgende Eigenschaften und Vorteile:
Die thermoregulierende Wirkung beruht auf der Fähigkeit, schnell Feuchtigkeit auf- und abgeben zu können. Kleidung aus Hanf ist besonders für Allergiker geeignet, da Hanffasern unempfindlich gegen Bakterien und Pilze sind.
Hanf zählt zu den ältesten Textilfasern der Welt und ist vor allem durch sein schnelles Wachstum und seine hervorragende Ökobilanz berühmt. Der Hanf stammt ursprünglich aus Zentralasien und gehört dort auch heute noch zur "Leitkultur" wie man in den Erzählungen von Tschingis Aitmatow nachlesen kann.
Er wurde vom Menschen in alle Welt verbreitet. Seine Verwendung als Textilfaser in allen eurasischen Hochkulturen ist durch Grabfunde nachgewiesen. Schon die alten Ägypter, Römer und Griechen verwendeten Hanf. Im Mittelalter war Hanf neben Leinen und Wolle die dominierende Textilfaser.
Hanf wurde aufgrund seiner hervorragenden Reißfestigkeit und seiner Beständigkeit gegen Salzwasser auch für die Herstellung von Tauen und Segeln genutzt. Indirekt bekannt ist Hanf auch aus dem Logo der Firma Levis, die 1873 vom nach San Francisco ausgewanderte fränkische Schneider Levi Strauss gegründet wurde. Es zeigt zwei Pferde, die versuchen eine Hose auseinanderzuziehen. Wenn überhaupt, dann ist nur Hanf in der Lage, diese Kräfte aufzunehmen.
Hanf wurde ähnlich wie Leinen zuerst durch billige Baumwolle und später auch durch billige Kunstfasern verdrängt und erfährt erst seit den 90iger Jahren eine gewisse Renaissance.
Die Verarbeitung der Hanffasern ist der von Leinen / Flachs sehr ähnlich und durchläuft praktisch die gleichen Stadien:
Im 1758 erschienen Buch "Traité du chanvre" oder auf Deutsch "Abhandlung vom Hanfe" (nachzulesen bei Google Books) heißt es sinngemäß, dass es "... keine Pflanze gäbe, die dem Menschen mehr nützen würde als diese".
Hanf kommt mit wenig Wasser aus, wächst extrem schnell und unterdrückt auf diese Weise Unkraut. Hanf kann pro Fläche und Zeiteinheit ca. 4 - 5 mal so viel Zellulose für die Papierproduktion liefern wie ein herkömmlicher Wald.
Darüberhinaus hat Hanf praktisch keine natürlichen Feinde, sodass der Hanfanbau komplett ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden erfolgen kann. Als Zwischenfrucht angebaut sorgt Hanf durch die Bodenlockerung für bis zu 10% höhere Erträge in den Folgejahren. In der EU gibt es ca. 40 zum Anbau zugelassene Hanfsorten, d.h. Sorten mit geringem THC Gehalt bei hohen Fasererträgen.
Textilen aus Hanf verfügen, außer den oben beschriebenen Vorzügen, auch noch über eine lange Nutzungsdauer. Hanf kann rein oder als Mischung mit anderen Materialien wie Baumwolle verarbeitet werden.