Der Sommer ist schon einige Wochen im Gange und wird offensichtlich durchwachsener und abwechslungsreicher werden als seine Vorgänger. Passend dazu haben wir noch einige neue Sommerstücke von Seasalt bekommen.
Seasalt kommt aus Cornwall, dem linken unteren Zipfel Englands, was ein wunderschöner Landstrich sein muss. Im Jahre 1981 als Ladengeschäft gegründet, hat sich Seasalt zu einem großen Label mit über 1000 Mitarbeitern in England entwickelt und wird jetzt in zweiter Generation betrieben.
Wie haben wir Seasalt kennengelernt?
Wir haben Seasalt vor einigen Jahren auf der INNATEX in Wallau bei Frankfurt kennengelernt. Es war ein unheimlich großer Stand. Es gab keine richtigen Kataloge, sondern nur Produktlisten. Man musste direkt am Stand bestellen. Der Bestellprozess war praktisch komplett analog. Uns fielen Jacken und Kleider auf.
Heute bestellen wir Seasalt über eine Agentur. Die gesamte Infrastruktur für Händler ist vorhanden, einschließlich Händlershop mit der Möglichkeit, seine Bestellung einzusehen, Nachbestellungen zu tätigen und Produktbilder zu laden.
Dennoch steht diese erste Begegnung für etwas Wesentliches von Seasalt, nämlich für Ursprünglichkeit, praktisches Handeln und Entwicklung.
Was will Seasalt erreichen?
Nach eigener Darstellung will Seasalt „Frauen jeden Alters und Aussehens inspirieren, sich mit Kreativität und Selbstvertrauen zu kleiden“ und orientiert sich dabei an folgenden Handlungsprinzipien:
- eigenes Produkt leben
- Kundinnen in dem Mittelpunkt stellen
- kreativ und einfach sein
- verantwortungsbewußt handeln.
Was gefällt uns an Seasalt?

In erster Linie gefällt uns die schier unerschöpfliche Vielfalt an Farben und Mustern, die allesamt aus der direkten Umgebung von Seasalt zu kommen scheinen. Die Heimatverbundenheit drückt sich schon im Firmen- und im Webseitennamen aus. Sie ist durchdrungen von Meer, Sand, Gras, Heide, Blumen und historischen Artefakten. Seit 2004 ist die Grafikdesignerin Sophie Chadwick, Ehefrau einer der drei Chadwick-Brüder mit an Bord. Bei jedem Print und jedem Blick auf die Webseite von Seasalt sind wir immer wieder auf’s Neue überrascht von den herrlichen grafischen Motiven.
Aufgefallen ist uns Seasalt bei der ersten Begegnung durch seine Jacken und Kleider. Heute steht Seasalt für uns in erster Linie für Kleider in allen Kleidergrößen bis zu Übergrößen, die auch passen. Ein solchen Größenspektrum sucht man bei vielen anderen Labels vergebens.
Seasalt setzt konventionelle und nachhaltige Materialien ein und verarbeitet beispielsweise sowohl konventionelle Baumwolle als auch Bio-Baumwolle. Seasalt hat es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Bio-Baumwolle jedes Jahr zu erhöhen. Bei den Kleidungsstücken aus Bio-Materialien gibt es sowohl Kleidungsstücke aus einer komplett zertifizierten Lieferkette als auch Kleidungsstücke aus biologischen Grundstoffen aus nicht komplett zertifizierten Lieferketten.
In Sachen Umweltschutz setzt Seasalt auf pragmatische und kreative Ansätze. Die Energieversorgung wird über einen Tarif für erneuerbare Energien bezogen. Alle Filialen wurden mit LED-Beleuchtung, intelligenten Zählern und Lichtsensoren ausgestattet. Die Warenbestände, die nicht mehr verkauft werden können, werden über einen wiederverwertbaren Bestand zugunsten von lokalen Gemeindeprojekten in Cornwall verkauft oder über einen Wohltätigkeitsbestand direkt gespendet. Bei der Unterstützung Bedürftiger konzentriert sich Seasalt auf seine direkte Umgebung und wartet neben direkten Zuwendungen auch mit ungewöhnlichen Aktionen auf. So kann jeder Mitarbeiter einen Tag bezahlte Freistellung pro Jahr in Anspruch nehmen, um in einer Organisation seiner Wahl ehrenamtlich tätig zu werden.
Seasalt setzt auf langfristige Beziehungen zu seinen Lieferanten. Jeder Lieferant muss eine Herstellungsvereinbarung und die Verpflichtungserklärung zu ethischen Standards von Seasalt unterzeichnen. Sie basiert auf dem Basiskodex der Ethical Trading Initiative (ETI). Dieser Kodex deckt Themen wie Zwangsarbeit, Arbeitsbedingungen, existenzsichernde Löhne, Kinderarbeit und Diskriminierung ab. Seasalt führt auch Lieferantenbesuche direkt vor Ort durch oder lässt die Lieferanten durch eigene Seasalt-Beauftragte besuchen, um die Produktionsbedingungen und -qualität der Produkte abzusichern.
Für uns steht Seasalt neben der Qualität seiner Produkte für Veränderung, ohne am Ziel angekommen zu sein. Ein guter und sympathischer Ansatz, wie wir finden.